Experten weltweit rechnen in den kommenden zehn Jahren mit einem starken Anstieg der Immobilienpreise. Laut einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts in München, gemeinsam mit dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik, unter 1.405 Experten aus 133 Ländern, soll der durchschnittliche jährliche Anstieg global bei neun Prozent liegen. Auch in der Schweiz zeichnet sich ein ähnlicher Trend ab, wenngleich die Steigerung mit 4,8 Prozent unter dem globalen Durchschnitt bleibt. Was sind die treibenden Faktoren hinter diesem Anstieg und welche Auswirkungen hat dies auf Eigentümer und Kaufinteressenten in der Schweiz?
Die Faktoren hinter dem Immobilienpreisanstieg
- Gestiegener Lebensstandard und höhere Einkommen:
Die wachsende Wirtschaft und steigende Einkommen führen zu einer höheren Nachfrage nach Immobilien. Menschen investieren vermehrt in hochwertige Wohnungen und Häuser, um ihren Lebensstandard zu verbessern.
- Wunsch nach mehr Wohnfläche:
Die Pandemie hat den Bedarf an mehr Wohnraum verstärkt. Homeoffice und flexible Arbeitsmodelle haben dazu geführt, dass viele Menschen größere Wohnungen oder Häuser suchen, um Arbeits- und Lebensbereiche besser zu vereinen.
- Bevölkerungswachstum:
Die steigende Bevölkerungszahl erhöht die Nachfrage nach Wohnraum, besonders in urbanen Zentren.
- Trend zu mehr Homeoffice:
Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, beeinflusst die Standortpräferenzen von Käufern, die vermehrt auch außerhalb von Ballungszentren nach Immobilien suchen.
Angebotsfaktoren und weitere Einflüsse
- Begrenzte Produktionskapazitäten und Baumaterialien:
Die Immobilienbranche steht vor Herausforderungen bei der Bereitstellung von ausreichend Wohnraum, da begrenzte Produktionskapazitäten und steigende Preise für Baumaterialien die Baukosten erhöhen.
- Mangel an Baugrund:
In einigen Regionen der Schweiz kann es schwierig sein, geeigneten Baugrund zu finden, was die Angebotssituation zusätzlich erschwert.
- Geldpolitik der Zentralbanken und Inflation:
Die Geldpolitik der Zentralbanken und die Inflation beeinflussen die Finanzierungskosten und können indirekt die Nachfrage nach Immobilien beeinflussen.
Weltweite Unterschiede im Immobilienmarkt
Experten gehen davon aus, dass die Preissteigerungen bei Immobilien in Westeuropa und Nordamerika unter dem globalen Durchschnitt bleiben werden. Für die Schweiz wird ein Anstieg von 4,8 Prozent erwartet, während Deutschland und Österreich leicht unterdurchschnittliche Zuwächse von 7,2 Prozent bzw. 6,9 Prozent verzeichnen werden.
Was bedeutet dies für Immobilieneigentümer?
Für Immobilieneigentümer in der Schweiz ergeben sich durch die steigenden Preise weiterhin gute Chancen, ihre Immobilieninvestitionen zu optimieren. Wer seine Immobilie verkaufen möchte, wird langfristig von der hohen Nachfrage und den steigenden Preisen profitieren.
Was sollten Kaufinteressenten beachten?
Kaufinteressenten sollten sich auf eine fortlaufend steigende Preissituation einstellen und ihre Budgetplanung entsprechend anpassen. Es ist ratsam, frühzeitig eine Finanzierungsstrategie zu entwickeln und sich professionell beraten zu lassen, um die besten Konditionen für den Kauf einer Immobilie zu erhalten.
Fazit
Der Schweizer Immobilienmarkt wird in den kommenden Jahren wahrscheinlich einen moderaten Anstieg der Immobilienpreise verzeichnen. Die gestiegene Nachfrage aufgrund eines höheren Lebensstandards, höherer Einkommen, des Wunsches nach mehr Wohnraum und des Bevölkerungswachstums wird den Markt antreiben. Während Eigentümer potenziell von den steigenden Preisen profitieren können, sollten Kaufinteressenten sich auf eine weiterhin herausfordernde Preissituation einstellen und sorgfältig ihre Finanzierung planen.